Die Verknüpfung von „Wachstum“ und ökonomischer Expansion hat sich in unserer Gesellschaft als positive Fortschrittserzählung etabliert. Gleichzeitig kommt diese “Old Economy” unter Druck: zum einen durch neue Vorstellungen eines “intelligenten Wachstums” (vgl. Fücks 2015) mit sozialer und ökologischer Mehrwertschöpfung, zum anderen durch das Konzept einer Postwachstumsökonomie, welche eine “Wende zum Weniger” (vgl. Paech 2017) vorschlägt – bei Unternehmen z.B. für an Suffizienz orientierte Geschäftsmodelle (vgl. Bocken et al. 2016).
Gleichzeitig erleben wir durch die Digitalisierung einen tiefgreifenden Wandel was Wirtschaften, Arbeiten und Leben betrifft. Die sozialen Implikationen und Chancen der Vernetzung – allen voran die Sharing-Kultur, aber auch die neuen Möglichkeiten der Blockchain-Technologie – fördern ein Denken auch jenseits rein ökonomischer Mehrwerte. Das Zusammenwirken von Digitalisierung und und alternativen Wachstumsverständnissen wird die eigentliche Transformation der nächsten Jahre und Jahrzehnte sein.
In dieser Einheit sollen die Grundzüge einer sich entwickelnden Next Economy mit neuen Wachstumsverständnissen auf der Basis einer mit digitalen Technologien durchdrungenen Gesellschaft beschrieben werden. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf den Auswirkungen auf neue Geschäftsmodelle und neue Formen der Kollaboration im Unternehmen, zwischen Unternehmen sowie zwischen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren.